Author Archives: Sabrina Mehler

ISTAF-Rekorde, Europarekorde, Landesrekorde: Das ISTAF INDOOR in der ausverkauften Uber Arena wurde am Freitagabend zur Rekord-Show. Die 12.100 Fans bewiesen beim größten Indoor-Meeting der Welt am Valentinstag ihre Liebe zur Leichtathletik mit lautstarker Unterstützung. Ohrenbetäubend wurde der Jubel, als Stabhochspringer „Mondo“ Duplantis scheinbar schwerelos über 6,10 Meter flog – so hoch wie kein anderer Athlet in der langen ISTAF-Geschichte, Meetingrekord. Erst der neue Weltrekord von 6,27 Meter war zu hoch für den Schweden. Im Kugelstoßring jubelte Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye über den Sieg mit der Weltklasseweite von 19,42 Meter. Auf der Sprint-Bahn lief der deutsche Youngster Heiko Gussmann über 60 Meter (6,57 sec) zum U23-Europarekord und zum prestigeträchtigen Sieg. Über 60 Meter Hürden veredelte Marlene Meier ihren Triumph mit einer neuen Bestzeit (7,92 sec). Ohne Hürden setzte sich Rebekka Haase (7,26 sec) durch, im Hürdensprint der Männer Hallen-Europameister Jason Joseph (Schweiz; 7,63 sec). Den vierten deutschen Sieg auf der blauen Sprint-Geraden feierte Paralympicssieger Felix Streng mit dem neuen Deutschen 60-Meter-Rekord von 7,03 Sekunden.

Die Uber Arena in Berlin gehörte am späten Freitagabend Armand „Mondo“ Duplantis ganz allein. 12.100 Zuschauer schauten beim ISTAF INDOOR gebannt zu, als der Weltrekordler und Olympiasieger als letzter Athlet in Aktion seine Stabhochsprung-Künste zelebrierte. Bei seinem ersten Wettkampf des Jahres war erst der neue Weltrekord von 6,27 Meter zu hoch für den Ausnahmeathleten. Zuvor hatte er bereits 6,02 und 6,10 Meter gemeistert. Es waren die Sechs-Meter-Sprünge Nummer 92 und 93 für den 25-Jährigen. Die ersten beiden seiner einmaligen Karriere gelangen ihn ebenfalls in Berlin – bei der EM 2018 in Olympiastadion. Natürlich setzte sich „Mondo“ Duplantis damit auch an die Spitze der Weltjahresbestenliste und steigerte seinen eigenen ISTAF-Rekord um vier Zentimeter.

„Das Publikum war der Hammer, einfach umwerfend. Der Wettkampf hat sich richtig gut angefühlt. Das war wohl mein bester Halleneinstieg ever. Die 6,10 Meter haben sich wirklich gut angefühlt. Die Stimmung war verrückt. Die verrückteste, die ich jemals bei einem Hallenwettkampf hatte“, schwärmte „Mondo“ Duplantis. „Normalerweise steigst du so nicht in deine Hallensaison ein, normalerweise ist es etwas kleiner und ruhiger. Solche Wettkämpfe haben ein ganz anderes Level an Intensität.“

Auch hinter dem Überflieger erlebten die Zuschauer absolute Weltklasseleistungen. Emmanouil Karalis (Griechenland) meisterte im ersten Versuch 5,94 Meter und steigerte seine Bestleistung um zwei Zentimeter. Landesrekord – höher ist kein Grieche jemals in der Halle gesprungen. Erst 6,02 Meter waren ganz knapp zu hoch für den Olympia-Dritten. Auf den Plätzen drei und vier steigerten Oleg Zernikel (ASV Landau) und Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics) ihre Saisonbestleistungen auf 5,70 Meter. „Beim ISTAF INDOOR habe ich immer am meisten Spaß. Das Publikum trägt einen, auch in schwierigen Momenten. Speziell wenn man den richtigen Song wählt“, so Oleg Zernikel.

Yemisi Ogunleye eine Klasse für sich

Mit einem lauten Schrei schickte Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) im fünften Versuch ihre Kugel auf die Reise. Deutlich hinter der 19-Meter-Marke schlug ihr vier Kilogramm schweres Arbeitsgerät ein. Exakt 19,42 Meter wurden gemessen. Damit war der Olympiasiegerin der Sieg beim ISTAF INDOOR nicht zu nehmen. Die 26-Jährige genoss die Stimmung in der proppenvollen Uber Arena sichtlich. Über Platz zwei und drei entschieden nur wenige Zentimeter. Den zweiten Platz schnappte sich Jessica Inchude (Portugal; 18,48 m) knapp vor Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 18,40 m), die ihre Saisonbestleistung um satte 30 Zentimeter steigerte. „Ich bin den Veranstaltern super dankbar, dass sie Kugelstoßen aufgenommen haben und ein tolles Event auf die Beine gestellt haben. Beim ersten Stoß war ich noch zittrig auf den Beinen, weil es so eine enorme Stimmung war. 12.100 Leute klatschen dich an, das ist einzigartig“, genoss Yemisi Ogunleye die einmalige Atmosphäre.

Der Youngster hat es allen gezeigt: Sensations-Aufsteiger Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar) zeigte bei seinem ISTAF INDOOR-Debüt der Konkurrenz die Hacken und sprintete im 60-Meter-Finale mit 6,57 Sekunden zum Sieg. Damit bestätigte der 20-Jährige nicht nur seine Top-Form, sondern stellte in der Uber Arena auch den U23-Europarekord ein. Den hatte Chidiera Onuoha (ASV Köln) als Zweiter beim ISTAF INDOOR Düsseldorf am Sonntag aufgestellt. Das U23-Rekordformat vom europäischen Leichtathletik-Verband wurde erst vor Kurzem eingeführt, sodass nicht alle historischen Leistungen von unter 23-Jährigen einfließen.

Heiko Gussmann hält 9,82-Sekunden-Sprinter in Schach

Auf den letzten Metern wehrte Heiko Gussmann sogar den Angriff des Olympia-Vierten Akani Simbine ab. Der schnelle Südafrikaner (100-m-Bestzeit: 9,82 sec) wurde zeitgleich Zweiter. Rang drei ging an den Deutschen Hallenrekordler Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; 6,61 sec). „Ich bin noch nie in einer so vollen Halle vor mehr als 10.000 Menschen gelaufen. Das Rennen hat sich hervorragend angefühlt. Ich habe vor einem Jahr die Trainingsgruppe gewechselt. Es hat etwas gedauert, dass sich das Training auszahlt, aber jetzt scheint es so weit zu sein“, jubelte Heiko Gussmann nach seinem Sprint-Coup auf der ganz großen Leichtathletik-Bühne. Vor dieser Hallensaison lag die Bestzeit von Heiko Gussmann übrigens bei 6,83 Sekunden.

Bei den Frauen gab’s sogar einen deutschen Doppel-Triumph – und wie bei den Männern entschieden Millimeter über den Sieg. Rebekka Haase gewann hauchdünn vor ihrer Vereinskameradin Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar; beide 7,26 sec). Rang drei sicherte sich Rani Rosius (Belgien; 7,28 sec).

„Ich bin hier erstmals vor elf Jahren gestartet, das ist Wahnsinn. Jetzt ist es mein erster Sieg beim ISTAF im Einzel, einfach geil. Und jedes Rennen hier macht richtig Bock. Im ersten Lauf habe ich den Start nicht richtig erwischt, hinten war gut. Im Finale war es genau umgekehrt. Das nächste Mal schmeißen wir beide Läufe zusammen, dann kommt eine top Zeit raus“, freute sich die 32-Jährige über ihren Triumph in der Uber Arena. Für sie war es das letzte Rennen der Hallensaison.

Marlene Meier glänzt erneut in Berlin

Nach dem Blick auf die Anzeigetafel kannte die Freude bei Marlene Meier kein Halten mehr. Mit 7,92 Sekunden war die Leverkusenerin so schnell wie nie, erst am Sonntag beim ISTAF INDOOR Düsseldorf war sie mit 7,97 Sekunden erstmals unter der Acht-Sekunden-Schallmauer geblieben. Ihre Top-Leistung veredelte die 22-Jährige mit dem Sieg in der Uber Arena. Speziell in der zweiten Rennhälfte spielte Marlene Meier ihre Klasse aus und setzte sich von Rosina Schneider (TV Sulz) ab, die in Düsseldorf noch mit 7,96 Sekunden knapp vor der Leverkusenerin gewonnen hatte. Die 20-Jährige lief als Zweite 8,01 Sekunden, Rang drei ging an Anna Toth (Ungarn; 8,03 sec).

„Ich habe keine Ahnung, was Berlin mit mir macht. Aber in Berlin, da läuft es einfach, da passt einfach alles zusammen. Diese Woche konnte ich den Spieß umdrehen und Rosina hinter mir lassen, das freut mich natürlich sehr. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß, sich mit ihr zu duellieren und sich somit auch gegenseitig zu pushen“, jubelte Marlene Meier nach ihrem Sieg mit Bestzeit in der Uber Arena. Auch die knapp unterlegene Rosina Schneider war nicht unzufrieden: „So ist das eben in einem Duell, mal ist die eine vorn und mal die andere. Leider habe ich den Start heute nicht so gut erwischt und auch die zweite Hürde war nicht optimal, hinten raus bin ich dafür richtig gut gelaufen. Die Stimmung hier beim ISTAF in Berlin ist auch einfach ‚wow‘, total verrückt! Alle Plätze sind voll. Auch meine Familie war hier.“

Bei den Männern fiel die Entscheidung in einem engen Finale erst auf dem Zielstrich. Hallen-Europameister Jason Joseph (Schweiz) schnappte sich mit einem weit nach vorn gebeugtem Oberkörper mit 7,63 Sekunden den Sieg. Dahinter folgten quasi im Hundertstel-Abstand Rio-Olympiasieger Omar McLeod (Jamaika; 7,65 sec), Manuel Mordi (Hamburger SV; 7,67 sec) und Gregory Minoue (TV Kalkum-Wittlaer; 7,68 sec). „Ich bin super glücklich, dass ich gewonnen habe. Beim Reinkommen habe ich die Atmosphäre genossen – und die ganzen Fans. Für Indoor ist das wirklich riesig“, so Jason Joseph.

Plamena Mitkova siegt knapp vor Mikaelle Assani

Nach der krankheitsbedingten Absage von Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) wurden die Karten im Weitsprung neu gemischt. Die Chance auf den prestigeträchtigen Sieg beim ISTAF INDOOR ließ sich Plamena Mitkova nicht nehmen. Die 20 Jahre junge Bulgarin hob im vierten Versuch so richtig ab und landete erst wieder nach 6,85 Metern. Wie beim ISTAF INDOOR in Düsseldorf sprangen die Athletinnen aus der Take-Off-Zone. Der 40 Zentimeter lange Bereich mit 36-cm-Brett ermöglicht mehr gültige Versuche, hochmoderne Kameras messen die tatsächlich gesprungene Weite vom Absprung bis zur Landung.

Trotz einer Reihe guter Versuche musste sich Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) knapp geschlagen geben. Die Hallen-WM-Vierte wurde mit 6,80 Meter Zweite und bedankte sich nach dem spannenden Wettkampf bei den frenetischen Fans in der Uber Arena. „Auch wenn es für mich schwierig war, in den Wettkampf zu kommen, bin ich dennoch zufrieden. Ich konnte nach dem ersten gültigen Sprung Selbstbewusstsein sammeln und mich mit jedem Sprung steigern. Da hat mich die Energie der Zuschauer sehr unterstützt“, schickte Mikaelle Assani einen Dank an die Fans in die Uber Arena.

Im „Hintergrund“ wurde beim ISTAF INDOOR außerdem die Weite nach klassischer Methode ermittelt. Da Pauline Hondema das Brett nahezu optimal traf, wurden 6,70 Meter ermittelt (Take-Off-Zone: 6,73 m). Damit steigerte die Niederländerin ihren erst in Düsseldorf aufgestellten Landesrekord um fünf Zentimeter. Eine weitere Bestmarke an diesem rekordträchtigen Abend!

Felix Streng sprintet im Para-Rennen zum Rekord

Den Auftakt zum rauschenden Rekord-Abend machte Para-Sprinter Felix Streng (Sprintteam Wetzlar). Der zweimalige Paralympicssieger katapultierte sich beim Para-Sprint über 60 Meter explosiv aus den Blöcken und zog der Konkurrenz unwiderstehlich davon. Mit 7,03 Sekunden war er eine Klasse für sich und steigerte seinen eigenen Deutschen Rekord – mit 7,07 Sekunden beim ISTAF Indoor am Sonntag in Düsseldorf aufgestellt – noch einmal um vier Hundertstelsekunden. Damit war er außerdem schneller als alle Para-Sprinter beim ISTAF INDOOR jemals zuvor: Den Meetingrekord aus dem Vorjahr von Maxcel Amo Manu (Frankreich) steigerte er gleich um zwölf Hundertstelsekunden.

„Nach den 7,07 Sekunden von Düsseldorf wollte ich unter sieben Sekunden laufen. Es war wieder super knapp, aber trotzdem eine Bestzeit. Die Art, wie wir Sportler hier präsentiert werden, ist genau so, wie wir uns das wünschen. Das inspiriert uns total. Es ist extrem cool vom ISTAF, diese Plattform zu bekommen“, erzählte Felix Streng nach seinem Meetingrekord. Hinter dem Hessen gingen die Plätze zwei und drei an zwei Trainingspartner aus den Niederlanden. Olivier Hendriks setzte sich mit 7,44 Sekunden knapp vor Levi Vloet (7,53 sec) durch.

„Die Stimmung war einfach einmalig“, sagte Meetingdirektor Martin Seeber. „Ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei den genialen Fans und den herausragenden Athletinnen und Athleten. Gemeinsam haben sie Berlin ein einzigartiges Leichtathletik-Erlebnis geschenkt.“

Gefeierte Stars, spektakuläre Premieren, pfeilschnelle Sprints: Das ISTAF INDOOR am Sonntagnachmittag in Düsseldorf brachte Weltklasseleistungen – und 7550 Fans zu Jubelstürmen. Für die Highlights sorgten Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo (6,87 m) bei der Premiere aus der Take-Off-Zone, Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (19,78 m) beim erstmals im PSD BANK DOME ausgetragenen Kugelstoßen und Höhenjäger Torben Blech (5,80 m) als gefeierter Stabhochsprung-Sieger. Auf der Laufbahn brillierten Weltklasse-Hürdensprinter und Seriensieger Jakub Szymanski (7,51 sec), die deutschen Hürden-Youngster Rosina Schneider (7,96 sec) und Marlene Meier (7,97 sec), die erstmals unter acht Sekunden blieben, sowie die 60-Meter-Sieger Henrik Larsson (6,54 sec) und Bianca Williams (7,21 sec).

Der herzliche Dank ins Publikum und die Umarmung mit Maskottchen Berlino: Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Oguleye (MTG Mannheim) gebührte der krönende Abschluss des ISTAF INDOOR Düsseldorf am Sonntagnachmittag im PSD BANK DOME. Die Olympiasiegerin strahlte nach ihrem Sieg mit der Weltklasseweite von 19,78 Metern. „Das Publikum war super, es hat richtig Spaß gemacht. Ich bin meinen Trainern super dankbar, dass die Technik so stabil geworden ist“, jubelte die Olympiasiegerin nach dem ersten Auftritt beim ISTAF INDOOR. Zum ersten Mal wurde die Disziplin im PSD BANK DOME ausgetragen. Dafür wurde die Anlage nach den Sprints in minutenschnelle im Innenraum aufgebaut. Dahinter folgten mit Respektsabstand Fanny Roos (Schweden; 18,82 m) und die Portugiesin Jessica Inchude (18,61 m). Schon am Freitag werden die Athletinnen wieder aufeinandertreffen, dann steigen sie beim ISTAF INDOOR Berlin in den Ring.

Fast ausschließlich gültige Versuche und die exakt gesprungenen Weiten: Die Premiere des Weitsprungs aus der Take-Off-Zone kam beim ISTAF INDOOR am Sonntag in Düsseldorf bei Athletinnen wie Fans bestens an. Denn die Weitspringerinnen konnten aus der 40 Zentimeter breiten Take-Off-Zone ihren Sprung einleiten. Die Weite wurde dann vom Absprung bis zur Landung gemessen und nicht wie sonst von einem festen Punkt des Absprungbretts.

Malaika Mihambo fliegt bei Premiere der Take-Off-Zone zum Sieg

Die weitesten Sprünge gingen mal wieder aufs Konto von Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Die Olympiasiegerin von Tokio flog im vierten Durchgang bis auf 6,87 Meter. Damit machte sie ihren vierten Sieg beim ISTAF INDOOR in Düsseldorf perfekt. „Der Impuls ist viel besser, als würde man nur mit einem halben Fuß vom Brett abspringen“, sagte Malaika Mihambo nach der besonderen Weitsprung-Premiere und schickte ein Dankeschön an die Zuschauer im PSD BANK DOME. „Die Fans waren wie immer Feuer und Flamme!“ Auch ihr Coach Uli Knapp war zufrieden mit der Premiere: „Für die Zuschauer war es extrem spannend, weil es viel weniger ungültige Sprünge gab. Das macht den Wettkampf kurzweiliger. Ich bin offen für Veränderungen, genauso wie Malaika.“

Das Weltklasse-Meeting verfolgten am Sonntag 7550 Fans und damit mehr als jemals zuvor beim ISTAF INDOOR Düsseldorf. Nur zwei Meetings weltweit locken mehr Zuschauer an. Eins davon ist das ISTAF INDOOR in Berlin, das am 14. Februar ansteht. Rang zwei sicherte sich Pauline Hondema (Niederlande) mit 6,68 Metern und einem Zentimeter Vorsprung auf Plamena Mitkova (Bulgarien).

Torben Blech triumphiert und feiert mit den Fans

Nach seinem blitzsauberen Sprung über 5,80 Meter gab’s für Torben Blech kein Halten mehr. Der Leverkusener Stabhochspringer rannte über die Laufbahn, ballte die Fäuste und schrie seine Freude heraus. Denn damit machte er nicht nur den Sieg fix, sondern verbesserte auch seine eigene deutsche Jahresbestleistung. „Ich hatte Gänsehaut bei viel Sprüngen, so gut war die Stimmung. Nun kann das ISTAF INDOOR in Berlin kommen“, freute sich der Leverkusener. Der Sieg kam umso überraschender, da der Höhenjäger noch zu Wochenbeginn mit Schüttelfrost im Bett lag.

Mit seinen 5,80 Metern hielt Torben Blech die Weltklasse-Konkurrenz in Schach. Mit 5,70 Metern belegte der zweifache Weltmeister Sam Kendricks (USA) Platz zwei. Rang drei ging an den höhengleichen Ersu Sasma (Türkei), Rang vier sicherte sich Lokalmatador Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics) mit 5,65 Metern.

Deutsche Hürden-Youngster immer schneller

Zwei deutsche Youngster stürmten über 60 Meter Hürden unter dem frenetischen Jubel der Fans Schulter an Schulter ins Ziel – und zu neuen Bestzeiten. Rosina Schneider (TV Sulz) und Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen) blieben mit 7,96 und 7,97 Sekunden erstmals unter der Acht-Sekunden-Marke. Nach dem Rennen lagen sich die beiden in den Armen und feierten ihre Bestzeiten ausgelassen. „Es war ein tolles Battle, genauso liebe ich es. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Schallmauer fällt. Die tollen Fans habe einen großen Anteil daran“, jubelte die 20 Jahre alte Siegerin. Nach Rang zwei und neuer Bestzeit schaute Marlene Meier schon direkt aufs ISTAF INDOOR in Berlin: „Drauf habe ich richtig Bock, in Berlin laufe ich immer schnell“, so die 22-Jährige.

Bei den Männern setzte Jakub Szymanski seine famose Siegesserie fort. Mit 7,51 Sekunden machte der Pole den Hattrick beim ISTAF INDOOR Düsseldorf perfekt und blieb damit auch im siebten Rennen der Hallensaison ungeschlagen. Der 22-Jährige wollte unbedingt in Düsseldorf starten und nahm dafür extreme Reisestrapazen in Kauf. Denn der Pole war noch am Samstagabend bei seinem Heimspiel in Lodz gestartet und hatte dort den Landesrekord auf 7,39 Sekunden gesteigert. Nach einer kurzen Nacht stieg er am Sonntagmorgen in den Flieger, um erneut in Düsseldorf zu triumphieren. „Ich liebe einfach diese Bahn, darum wolle ich hier unbedingt starten und freue mich schon aufs nächste Jahr auf das ISTAF INDOOR in Düsseldorf und Berlin“, so der schnelle Seriensieger.

Auch dahinter gab’s Top-Leistungen. Enrique Llopis (Spanien) hielt als Zweiter mit 7,56 Sekunden knapp den zeitgleichen Manuel Mordi (Hamburger SV) auf Distanz. Der jubelte über die neue Bestleistung von 7,56 Sekunden und katapultierte sich damit auf Platz neun der ewigen deutschen Bestenliste. „Die zweite Rennhälfte ist schon richtig gut. Aber es geht noch mehr, wenn ich besser aus dem Block komme“, so Manuel Mordi. Lokalmatador Gregory Minoue (TV Kalkum-Wittlaer) steigerte als Vierter in 7,66 Sekunden seine erst zwei Tage alte Bestleistung noch einmal um fünf Hundertstelsekunden.

Henrik Larsson schnellster Sprinter, Chidiera Onuoha mit Doppel-Bestzeit

Nach seinem 60-Meter-Sieg sprang Henrik Larsson auf und ab. Denn der Schwede verpasste mit 6,54 Sekunden im PSD BANK DOME seinen eigenen Landesrekord nur um eine Hundertstelsekunde. „Ich habe mich heute gar nicht so gut gefühlt. Aber die Stimmung hier im PSD BANK DOME gibt einem so viel Energie, da muss man einfach schnell rennen“, so der Triumphator.

Im Windschatten des Schweden krönte Chidiera Onuoha (ASV Köln) einen perfekten Tag. Schon im Vorlauf stürmte der 21-Jährige mit 6,60 Sekunden zu einer neuen Bestleistung, im Finale steigerte er sich nach einem perfekten Start dann sogar als Zweiter auf 6,57 Sekunden. „Vergangenes Jahr war ich noch als Zuschauer dabei und wollte unbedingt mitmachen. Jetzt will ich noch mehr“, jubelte der Kölner nach seinem Sprint-Coup.

Hundertstelkrimi im 60-Meter-Finale der Frauen

Bei den Frauen entschieden Zentimeter über den Sieg. Am Ende hatte Bianca Williams knapp die Nase vorn. Die Britin setzte sich mit 7,21 Sekunden (Vorlauf: 7,20 sec) vor ihrer Landsfrau Amy Hunt (7,22 sec) durch. Im Hundertstel-Abstand folgten Geraldine Frey (Schweiz) und die Belgierin Rani RosiusSophia Junk (LG Rhein-Wied) wurde mit 7,25 Sekunden Fünfte. „Die Bahn war super, ich komme gern wieder. Das ISTAF INDOOR ist einfach super“, schwärmte die 60-Meter-Siegerin.

Sprint-Star Gina Lückenkemper (SCC Berlin) verzichtete nach eingestellter Jahresbestzeit (7,22 sec) auf einen Start im Finale. Die Olympia-Dritte mit der 4×100-Meter-Staffel hatte auf den letzten Metern des Vorlaufs einen Krampf im Oberschenkel und wollte kein Risiko eingehen. „Das Rennen vorn war richtig gut. Es fällt mir schwer, als Vorsichtsmaßnahme aufs Finale zu verzichten, da dort eine noch schnellere Zeit möglich gewesen wäre. Aber ich möchte auf jeden Fall beim ISTAF INDOOR am Freitag in Berlin laufen“, blickte Deutschlands schnellste Sprinterin seit 1991 zuversichtlich auf die kommenden Aufgaben.

Bei der ersten Entscheidung des Tages katapultierte sich Felix Streng (Sprintteam Wetzlar) pfeilschnell aus den Blöcken und zog seinen Konkurrenten im Para-Sprint über 60 Meter auf und davon. Mit 7,07 Sekunden war der Paralympicssieger schnell wie nie. Den Meetingrekord von Maxcel Amo Manu (Frankreich) verpasste er nur um drei Hundertstel. „Es hat mega Spaß gemacht, die Atmosphäre in Düsseldorf war einfach unglaublich“, jubelte Felix Streng nach seinem Triumph im PSB BANK Dome und kündigte an: „Ich bin ready für Berlin!“ Am Freitag trifft er beim ISTAF INDOOR in der Uber Arena erneut auf Olivier Hendriks (Niederlande; 7,42 sec) und Fabio Bottazzini (Italien; 7,53 sec), die in Düsseldorf hinter Felix Streng aufs Podest sprinteten.

Meeting-Chef Martin Seeber zog nach dem ISTAF INDOOR Düsseldorf vor Rekordkulisse ein positives Fazit: „Es war wieder eine fantastische Stimmung. Unser Jubiläum beim fünften Meeting hier im PSD BANK DOME ist gelungen. Das freut uns sehr, ebenso wie die vielen deutschen Siege und die tolle Premiere im Kugelstoßring.“

„Das ISTAF INDOOR begeistert Jahr für Jahr nicht nur mit Top-Leistungen der Teilnehmer*innen, sondern auch durch seine Einzigartigkeit. Denn sowohl die Atmosphäre des Events als auch der übersichtliche Ablauf, durch den die Zuschauer*innen nichts verpassen, macht es so beliebt. Große Freude bereitet uns darüber hinaus, dass beim ISTAF INDOOR mittlerweile kontinuierlich Düsseldorfer Sportler in den Wettbewerben dabei sind“, sagte Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Die Sportmetropole feiert mit einer großen Party ihre CHAMPIONS 2024: Ausnahme-Schwimmerin Elena Semechin und Beachvolleyballer Nils Ehlers sind am heutigen Samstag [30.11.2024] vor mehr als 1800 Gästen in der Estrel Convention Hall als Sportlerin und Sportler des Jahres 2024 mit den goldenen CHAMPIONS-Bären ausgezeichnet worden. Die deutschen Basketball-Meisterinnen von ALBA Berlin gewinnen die Team-Wertung bei den Frauen – und die Eisbären Berlin haben gleich zweimal Grund zum Jubeln: Die Berlinerinnen und Berliner wählen den deutschen Eishockey-Meister zum Männer-Team des Jahres und Serge Aubin zu Berlins Trainer des Jahres. 

Der beliebte Publikumspreis der Hauptstadt-Medien wird seit 1979 vergeben. 2004 wurde auch die Preisverleihung der Wahl für ein breites Publikum geöffnet und erstmals eine Gala mit mehr als 1500 Gästen im ESTREL Berlin veranstaltet. Bis heute gehört das Berliner Event damit zu den größten Sport-Galas in Deutschland.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner: „Das Jahr 2024 war und ist ein ganz besonderes für die Sportmetropole Berlin: Neben großen Höhepunkten wie dem 50. Berlin-Marathon und dem Finale der Fußball-Europameisterschaft 2024 im Berliner Olympiastadion haben auch Top-Events wie die Final Four der Euroleague im Basketball, die Handball-EM und Deutsche Meisterschaften für ALBA, die BR Volleys und die Eisbären dafür gesorgt, dass Berlin ein spektakuläres Sportjahr 2024 erlebt hat. Mit der CHAMPIONS-Gala ehren und feiern wir gemeinsam die sensationellen Erfolge, die unsere Sportlerinnen und Sportler des Jahres erkämpft haben. Insbesondere möchte ich mich bei jenen bedanken, die bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris 15 Medaillen nach Berlin geholt haben. Sie sind Vorbilder für uns alle.“

Sportlerin des Jahres 2024 – Elena Semechin: „Es ist einfach der perfekte Abschluss. Ich liebe die CHAMPIONS-Gala.“

„Ich bin baff. Die vergangenen drei Jahre waren verrückt. Wenn man jetzt zurückblickt, alles Revue passieren lässt, ist es einfach unglaublich“, jubelt Elena Semechin (31, Berliner Schwimmteam). Nach ihrem Triumph vor drei Jahren bei den Paralympics in Tokio war bei der sehbehinderten Berliner Ausnahme-Athletin ein Hirntumor diagnostiziert worden. Noch während der Chemotherapie kehrte sie ins Wasser zurück und arbeitete gemeinsam mit ihrem Trainer und Ehemann Phillip Semechin am Comeback – mit Erfolg. Bei den Paralympics in Paris gewann sie ihr zweites Paralympics-Gold über 100 Meter Brust. Dabei schwamm Elena Semechin, die in Paris unter ihrem Mädchennamen Krawzow an den Start ging, sogar mit einer Zeit von 1:12,54 Minuten zum Weltrekord. „Es ist so schön, hier den Abschluss dieses so besonderen Jahres feiern zu können – zuhause in Berlin, mit Freunden und Bekannten. Es ist einfach der perfekte Abschluss“, schwärmt Elena Semechin, die nach 2019, 2021 und 2023 die CHAMPIONS-Wahl zum vierten Mal gewonnen hat.  „Ich liebe die CHAMPIONS-Gala. Sie bietet Athletinnen und Athleten aus allen Sportarten – egal ob paralympisch oder olympisch – eine große Bühne und ermöglicht, dass die vielen Geschichten, die zu den großartigen Leistungen gehören und so oft im Verborgenen bleiben, erzählt werden.“

Bei der Wahl der Berliner Sportlerinnen des Jahres 2024 landet Gina Lückenkemper (28) auf Platz zwei. Die für den SCC Berlin startende Top-Leichtathletin gewann in Paris Olympia-Bronze mit der deutschen 4x100m-Staffel und rannte anschließend beim ISTAF im Berliner Olympiastadion zur neuen Bestzeit (10,93 Sekunden) – die schnellste 100-Meter-Zeit einer deutschen Athletin seit 1991. Platz drei bei der CHAMPIONS-Wahl geht an Angelina Köhler (24). Die Schwimmerin von der SG Neukölln gewann in Doha WM-Gold über 100 Meter Schmetterling (56,28 Sekunden) und krönte sich damit zur ersten deutschen Weltmeisterin im Becken seit 15 Jahren.

Sportler des Jahres 2024 – Nils Ehlers: „Die Auszeichnung in meiner Heimatstadt zu erhalten, ist wirklich eine Riesenehre.“

Erst Olympia-Silber, EM-Silber und Meistertitel mit Clemens Wickler, dann Hochzeit mit seiner großen Liebe Lara – die vergangenen Monate waren für Nils Ehlers (30) „sehr intensiv“. Zum ersten Mal seit 1979 wählten die Berlinerinnen und Berliner einen Beachvolleyballer zum Sportler des Jahres. „Die Auszeichnung in meiner Heimatstadt zu erhalten, ist wirklich eine Riesenehre. Ich freue mich riesig, dass Beachvolleyball auch hier in Berlin so viele Menschen begeistert hat“, sagt der 2,11 Meter große Sand-Spezialist, der in Spandau aufgewachsen ist und  das Volleyballspielen beim TSV Spandau 1860 erlernt hat. „Überall in der Stadt sieht man die Berliner Bären, jetzt habe ich auch einen goldenen“, sagt Nils Ehlers und scherzt: „Der ist zwar nicht so groß wie die an der Straße, aber in unserer Wohnung haben wir ohnehin nicht so viel Platz.“ Die Olympischen Spiele mit Partner Clemens Wickler seien der „absolute Höhepunkt“ seiner bisherigen Sportkarriere. „So recht zugetraut hat uns das Finale niemand. Aber wir sind bei Olympia über uns hinausgewachsen. Der Center Court vor dem Eifelturm und die vielen deutschen Fans haben uns zu Höchstleistungen gepusht.“ Mittlerweile lebt und trainiert Nils Ehlers in Hamburg, startet für den Eimsbütteler TV und reist für den Sport um die Welt. So auch direkt nach der CHAMPIONS-Gala. Nach der Sport-Party des Jahres im Estrel und einer kurzen Nacht in Spandau geht es am frühen Sonntagmorgen zum Flughafen BER. Das Ziel: die Beach Pro Tour Finals in Doha.

Bei der CHAMPIONS-Wahl landet mit Hockey-Ass Martin Zwicker (36, Berliner Hockey-Club) ein weiterer Silbermedaillengewinner von den Olympischen Spielen in Paris auf Platz zwei. Platz drei geht an Malte Braunschweig (24, Berliner Schwimmteam), der im Jahr 2024 EM-Silber (100m Schmetterling) gewann.

Frauen-Team des Jahres 2024 – ALBA Berlin: „Ich glaube, dass uns das wie im vergangenen Jahr noch einmal einen Push auf dem Weg zur Titelverteidigung geben kann.“

Erstliga-Aufstieg in der Saison 2021/22, Premierensaison mit dem Einzug ins Playoff-Halbfinale 2022/23, Meistertitel in der Spielzeit 2023/24 und internationale Partien im EuroCup in der aktuellen Saison – die Basketballerinnen von ALBA Berlin legen eine phänomenale Entwicklung hin. Die Berlinerinnen und Berliner honorieren diesen „Lauf“ und wählen ALBA Berlin wie im Vorjahr zu Berlins Frauen-Team des Jahres.  „Wir freuen uns riesig, zum zweiten Mal in Folge ausgezeichnet zu werden. Die Auszeichnung dieses Jahr als Deutsche Meisterinnen in Empfang nehmen zu können, macht uns nicht nur sehr stolz, sondern ist ein sehr besonderes Gefühl“, sagt ALBA-Kapitänin Lena Gohlisch. „Wir sind als Team fast komplett zusammengeblieben, und die Meisterschaft hat bei uns allen Lust auf mehr gemacht.“ Aktuell sei das Team im Alltag zwischen EuroCup und Bundesliga angekommen. „Aber der Stolz bleibt natürlich. Umso schöner ist es, jetzt nochmal innezuhalten und auf die tolle und so erfolgreiche letzte Saison zurückzuschauen sowie auf den unglaublichen Support unserer Fans. Ich glaube, dass uns das wie im vergangenen Jahr nochmal einen Push für den weiteren Saisonverlauf und auf dem Weg zur Titelverteidigung geben kann.“ Für die CHAMPIONS-Gala verlegte das Team sogar die Anreise zum nächsten Auswärtsspiel. Statt am Samstag geht es für die CHAMPIONS jetzt erst am frühen Sonntagmorgen zur Partie beim Herner TC (Beginn: 16 Uhr).

In der Team-Wertung der Frauen triumphieren die Basketballerinnen von ALBA Berlin vor den Zweitliga-Fußballerinnen vom 1. FC Union Berlin, die im Sommer den Aufstieg perfekt machten und jetzt auch in der neuen Liga ganz oben mitmischen, und Deutschlands Ruder-Doppelvierer. Die Berliner Ruderinnen Pia Greiten, Maren Völz, Tabea Schendekehl und Leonie Menzel sicherten sich bei Olympia in Paris Bronze.

Männer-Team des Jahres und Trainer des Jahres: CHAMPIONS-Doppel der Eisbären Berlin

Oliver Lange und Dirk Perschau mussten in den „sauren Apfel“ beißen. Die beiden Zeugwarte der Eisbären Berlin machten sich am Samstag auf den Weg nach Nürnberg, um das Auswärtsspiel bei den Ice Tigers (Sonntag, 16:30 Uhr) vorzubereiten. Eigentlich sollte das gesamte Team am Samstag anreisen – doch das „CHAMPIONS-Doppel“ machte einen Strich durch die Planungen des Eishockey-Bundesligisten. Die Berlinerinnen und Berliner wählten den Deutschen Meister zu Berlins Männer-Team des Jahres und Coach Serge Aubin zu Berlins Trainer des Jahres 2024. Und die Sieger ließen es sich nicht nehmen, die beiden goldenen Bären bei der Gala persönlich im Empfang zu nehmen.

„Wir sind unfassbar stolz, als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet worden zu sein“, sagt Eisbären-Kapitän Kai Wissmann. „Berlin ist eine Sportstadt. Es bei dieser starken Konkurrenz auf Platz eins geschafft zu haben, ist eine große Ehre. Wir als Mannschaft bedanken uns bei allen, die für uns gestimmt haben. Die Auszeichnung gibt uns Rückenwind für die restliche Saison in der PENNY DEL und der Champions Hockey League.“ Nach Kai Wissmann und Kollegen nahm Meistertrainer Serge Aubin unter dem Jubel der Spieler seine goldene Trophäe entgegen. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung. Es war ein besonderes Jahr“, so Serge Aubin. „Ich bedanke mich bei allen, die für mich gestimmt haben. Ich sehe es aber als Ehrung meines gesamten Trainerstabs. Jeder hat seinen Teil zu unserem Erfolg beigetragen. Mein Team hat unsere Vorgaben dann sehr gut umgesetzt.“ Ausgiebig feiern konnten die Eishockey-Cracks an diesem Abend indes nicht: Am Sonntagmorgen um kurz nach 8 Uhr geht es mit dem ICE nach Nürnberg.

Platz zwei bei der CHAMPIONS-Wahl des Männer-Teams des Jahres sichern sich die BR Volleys. Deutschlands bestes Volleyballteam feierte in diesem Jahr den Meistertitel, den Pokalsieg und gewann den Ligacup. Mit dem 14. Meistertitel haben sich BR Volleys zum alleinigen Rekordmeister in der Volleyball-Bundesliga gekrönt. Platz drei geht an die Füchse Berlin. Das Team um Welthandballer Mathias Gidsel spielte eine starke Saison und schloss die Spielzeit als Vize-Meister ab.

In der Kategorie „Trainer*innen/Manager*innen“ wählten die Berlinerinnen und Berliner hinter Serge Aubin Ailien Poese, Trainerin der Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin, und Joel Banks, „Triple-Trainer” der BR Volleys, auf die Plätze zwei und drei.

Juniorsportler*innen des Jahres 2024: Große Bühne für große Talente

Zu Beginn der Gala gehörte die große CHAMPIONS-Bühne den großen Talenten aus der Sportmetropole. Als Berlins Juniorsportler*innen des Jahres wurden diesmal Para-Schwimmerin Charlotte Kast (16 Jahre, EM-Silber 400 Meter Freistil & EM-Bronze 300 Meter Lagen), Hammerwerferin Nova Kienast           (17 Jahre, EM-Bronze U18), Seglerin Sophia Meyer (19 Jahre Vize-Weltmeisterin U19, iQFOiL-Segeln) und Kanute Philip Quiel (19 Jahre, Kajak-Europameister U23; K2, 1000m) ausgezeichnet. Die Preisträger*innen erhielten neben den Berliner Bären auch eine Prämie in Höhe von 500 Euro von CHAMPIONS-Partner Berliner Sparkasse.

Sonderpreis der Sportmetropole: 50 Jahre Berlin-Marathon

Als die 286 Teilnehmenden am 13. Oktober 1974 morgens um 9 Uhr im Berliner Grunewald auf die Strecke des Volksmarathons gingen, ahnten sie sicher nicht, dass sie Geschichte schrieben. Denn an diesem Tag nahm die Erfolgs-Story des Berlin-Marathons ihren Anfang. Aus dem Grunewald ging es mitten in die Stadt, aus dem kleinen Volksmarathon wurde ein Groß-Event mit herausragenden sportlichen Leistungen. Beim 50. Berlin-Marathon am 29. September 2024 wurden 54.280 Finisher im Ziel registriert. Damit ist der ehemalige Volksmarathon der größte Marathon der Welt. Für die buchstäblich „bewegende Historie“ und großartige Entwicklung wurde der Berlin-Marathon mit dem Sonderpreis der Sportmetropole ausgezeichnet.

Was für ein Leichtathletik-Spektakel beim ISTAF 2024. Leo Neugebauer, Gina Lückenkemper, Yemisi Ogunleye und Julian Weber verzaubern die Fans im Berliner Olympiastadion. Die Kenianerin Mary Moraa läuft 600-Meter-Weltrekord – und auch US-Stabhochspringer Sam Kendricks gelingt  eine Weltklasse-Leistung. Gänsehaut-Atmosphäre erleben die 40.500 Fans auch bei den bewegenden Abschieden von Christina Hering und Julia Harting.

Mit weit ausgebreiteten Armen und einem strahlenden Lächeln im Gesicht lief Leo Neugebauer (VfB Stuttgart) am Sonntagnachmittag beim ISTAF im Berliner Olympiastadion über 1500 Meter ins Ziel. Der Olympia-Zweite im Zehnkampf triumphierte vor 40.500 Fans bei der Premiere des ISTAF-Dreikampfs. Zunächst hatten 100 Meter und Diskuswurf auf dem Programm gestanden. Mit 10,77 Sekunden und 53,13 Meter hatte sich der Deutsche Rekordhalter einen großen Vorsprung erarbeitet, den er über die ungeliebten 1500 Meter nicht mehr abgab.

Dass Leo Neugebauer gewonnen hatte, wussten die Fans – anders als beim Zehnkampf sofort. Denn die Mehrkämpfer gingen nach der Gundersen-Methode – entsprechend ihrem Punktevorsprung nach zwei Disziplinen – auf die 1500 Meter. So war der Erste im Ziel auch Gesamtsieger. „Es war mein erster Wettkampf im Olympiastadion und ich komme gern wieder. Das war ein cooles Debut für mich. Ich bin dankbar für die Stimmung, die die Leute gemacht haben. Ich habe alles genossen“, freute sich der Olympia-Zweite.

Den spektakulären Schlusspunkt auf der schnellsten Bahn der Welt setzte Gina Lückenkemper. Die Sprinterin vom SCC Berlin erwischte im 100-Meter-Finale einen guten Start, zeigte eine perfekte Beschleunigungsphase und zog den Konkurrentinnen auf der zweiten Streckenhälfte auf und davon. Mit 10,93 Sekunden steigerte die 27-Jährige bei leichtem Rückenwind ihre sieben Jahre alte Bestzeit um zwei Hundertstelsekunden. „Gestern habe ich mich schon super gefühlt. Da war alles möglich. Dieses Stadion und dieses Publikum geben mir so viel Kraft. Ich habe schon lange gesagt, dass Großes in meinen Beinen schlummert. Heute hat es sich gezeigt“, jubelte Gina Lückenkemper nach dem schnellsten Rennen ihrer Karriere und der besten Zeit einer deutschen 100-Meter-Läuferin seit 1991.

Im Ziel überreichten Gina Lückenkemper, Lisa Mayer und Rebekka Haase (beide Sprintteam Wetzlar) einen bronzenen Staffelstab an die überraschte Lisa Marie Kwayie. Der Stab steht symbolisch für Olympia-Bronze über 4×100 Meter von Paris. Die Berlinerin war dort Ersatzläuferin, machte jedes Warm-Up mit und unterstützte die deutsche Staffel. Aber eine Medaille erhielt sie nicht. Mit dem Staffelstab zeigten die Sprinterinnen, wie wichtig ein gutes Team in Staffelrennen ist. Als Vierte stellte Lisa Mayer beim ISTAF mit 11,19 Sekunden ihre Saisonbestzeit ein. Lisa Marie Kwayie (11,27 sec) und Rebekka Haase (11,39 sec) folgten auf den Plätzten sieben und neun.

Auf der Zielgeraden der 600 Meter kämpfte Mary Moraa (Kenia) um jede Hundertstel. Denn es ging um nichts weniger als den Weltrekord. Und die Olympia-Dritte legte auf der blauen Bahn des Olympiastadions eine Punktlandung hin. Mit 1:21,63 Minuten steigerte die 800-Meter-Weltmeisterin die Bestmarke – von World Athletics offiziell als Weltbestzeit geführt – um 14 Hundertstelsekunden Vor sieben Jahren war Caster Semenya (Südafrika) ebenfalls beim ISTAF 1:21,77 Minuten gelaufen. „Ich fühle mich so gut und bin glücklich. Diesen Rekord gleich im ersten Anlauf zu erreichen, ist einfach überwältigend. Ich bin so zufrieden mit der Art und Weise, wie ich heute gelaufen bin“, jubelte Mary Moraa nach ihrem Rekord-Coup.

Nach 15 Deutschen Meistertiteln im Freien und in der Halle absolvierte Christina Hering (LG Stadtwerke München) das letzte Rennen ihrer erfolgreichen Karriere. Mit 1:26,17 Minuten belegte die Wahl-Berlinerin mit 1:26,17 Minuten Rang sechs über 600 Meter. Ihre Trainingspartnerin Alica Schmidt (SCC Berlin) stürmte mit einem starken Finish mit 1:24,88 Minuten sogar bis auf Platz drei nach vorn. „Ich bin noch voller Adrenalin! Es ist noch nicht bei mir angekommen, dass es heute mein letztes Rennen war. Aber es fühlt sich sehr richtig an, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen. Heute hat mir gezeigt, wie toll die Leichtathletik ist“, sagte Christina Hering und nahm als Abschiedsgeschenk ein Stück der berühmten blauen Bahn in Empfang.

Weltklasse-Leistungen gab’s auch in den technischen Disziplinen. So machte sich Speerwerfer Julian Weber (USC Mainz) ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Der in Berlin lebende Vize-Europameister war mit der S-Bahn ins Olympiastadion gekommen und ließ drei Tage nach seinem 30. Geburtstag den Speer bis auf 88,64 Meter fliegen. Saisonbestleistung und sechs Würfe zwischen 84,45 und 88,64 Meter – einfach Weltklasse!

„Das ist der schönste Wettkampf in Europa für mich, mindestens! Es war wunderschön, so wie ich es mir vorgestellt habe. Menschenmassen hier im Stadion, in meinem Zuhause. Das hat unfassbar viel Spaß gemacht. Die Leute sind so krass mitgegangen. Es hat sich fast so angefühlt wie in Paris, es gab so viele gute deutsche Leistungen. Gesundheitlich ging es bei mir die Woche nicht so gut, aber ich hatte heute dieses Wurffeeling. Von daher bin ich sehr optimistisch in den Wettkampf gegangen. Die tolle Serie ist der Hammer“, freute sich der Lokalmatador nach dem viertbesten Wettkampf seiner Karriere.

Im Stabhochsprung waren bei 6,01 Meter noch zwei Athleten im Wettbewerb. Und gleich im ersten Versuch katapultierte sich Sam Kendricks (USA) über diese Höhe. Es war der erste Sechs-Meter-Sprung beim ISTAF seit 25 Jahren. Für Menno Vloon (Niederlande) waren die 6,01 Meter am Sonntagnachmittag (noch) zu hoch. Er wurde mit 5,92 Metern Zweiter vor dem starken deutschen Duo Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf; 5,82 m) und Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,72 m).

Mit riesigem Applaus bedachten die 40.500 Fans beim ISTAF die frisch gekürte Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye. Nach einer langen Saison musste sich die Mannheimerin mit 18,65 Metern der Niederländerin Jessica Schilder geschlagen geben. Der Europameisterin gelang mit 19,70 Metern der beste Stoß der Konkurrenz. „Es war sehr schön, wie viel Aufmerksamkeit das Kugelstoßen heute bekommen hat! Danke, Berlin! Zuletzt hatte ich viele Aufgaben durch meinen Olympiasieg. Daher habe ich heute auch gemerkt, dass wir Menschen keine Maschinen sind. Ich hatte heute Spaß am Wettkampf, Platz zwei ist okay, aber weiter wollte die Kugel heute nicht fliegen“, sagte Yemisi Ogunleye nach ihrem umjubelten Auftritt.

Über 400 Meter Hürden brachte ein Lokalmatador das Olympiastadion zum Beben: Emil Agyekum (SCC Berlin) ging das Rennen offensiv an, übernahm auf der zweiten Streckenhälfte die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Mit 48,21 Sekunden steigerte der EM-Dritte mit der 4×400-Meter-Staffel seine Bestzeit beim „Heimspiel“ um 15 Hundertstelsekunden. Ein weiterer Schritt zur prestigeträchtigen Zeit unter 48 Sekunden. „Es war ein super Lauf, persönliche Bestzeit, ich bin super zufrieden. Die Stimmung war super, ich liebe es hier im Olympiastadion zu laufen. Das ist wirklich immer wieder ein Highlight und ein krönender Saisonabschluss“, jubelte Emil Agyekum.

Die 2.000 Meter Hindernis wurden zur grandiosen Show von Gesa Krause (Silvesterlauf Trier). Die zweimalige Europameisterin spielte auf der Schlussrunde ihre Schnelligkeit aus und lief in 5:56,71 Minuten zum Sieg. Schneller war weltweit keine andere Läuferin über diese Distanz 2024. Hinter der viermaligen Olympia-Finalistin folgte ihre Vereinskameradin Olivia Gürth mit neuer Bestzeit von 6:00,50 Minuten. „Ich bin sehr glücklich mit meinem Lauf. Ich wollte unbedingt unter sechs Minuten bleiben. Ich habe mich sehr gut gefühlt, die Wassergrabenüberquerungen waren besser als zuletzt und dementsprechend bin ich sehr happy mit dem Rennen und vor allem die Stimmung hier ist jedes Mal aufs Neue grandios“, so Gesa Krause.

Die 110 Meter Hürden wurden zur großen Show von Grant Holloway. Der Olympiasieger aus den USA flog elegant und schnell über die zehn Hindernisse. Mit 13,14 Sekunden war der dreimalige Weltmeister nicht zu stoppen und feierte gehüllt in die US-Flagge seinen Sieg auf der blauen Bahn. Dahinter folgten der schnelle Japaner Rachid Muratake (13,21 sec) und Rio-Olympiasieger Omar McLeod (Jamaika; 13,28 sec). „Ich bin mit diesem Rennen absolut zufrieden. Dieses Stadion ist fantastisch, die Bahn großartig“, bedankte sich Grant Holloway bei den Fans im Olympiastadion. Die 100 Meter ohne Hürden entschied sein Landsmann Courtney Lindsey mit 9,99 Sekunden für sich.

Bei den Frauen feierten die Jamaikanerinnen einen Doppelsieg über 100 Meter Hürden. Yanique Thompson setzte sich mit 12,73 Sekunden vor der ehemaligen Vizeweltmeisterin Britany Anderson (12,89 sec) durch. Als Dritte zeigte Marlene Meier ein starkes Rennen, mit 12,93 Sekunden beendete die Leverkusenerin ihre Saison auf beste Art und Weise – mit einer neuen Bestzeit. „Ich weiß nicht genau, was es ist, aber irgendwas scheint hier magisch zu sein. Dass es immer klappt, wenn ich hier in Berlin bin. Im vergangenen Jahr bin ich schon 13,00 Sekunden gelaufen, nun eine neue persönliche Bestzeit. Jetzt fahre ich in den Urlaub, mit einem riesigen Lächeln“, jubelte Marlene Meier nach dem Bestzeit-Coup.

Emotional ging es auch gleich zu ISTAF-Beginn im Diskusring zu: Julia Harting (SC Neubrandenburg) beendete nach anderthalb Jahrzehnten in der Weltspitze ihre erfolgreiche Karriere. Bei ihrem letzten Wettkampf kam die Vize-Europameisterin von 2016 noch einmal auf 58,69 Meter und belegte Platz sieben. Der 34-Jährigen gebührte bei ihrem letzten großen Wettkampf der letzte Wurf der Konkurrenz. „Es ist das Allergrößte, dass ich hier heute starten und meine Karriere beenden durfte. Ich bin aus Berlin, bin hier geboren und eng verbunden mit der Stadt. Ich freue mich ganz doll, dass alle Mädels da sind. Wir sind nicht nur Konkurrentinnen, sondern sind Freundinnen geworden“, sagte Julia Harting nach ihrem letzten Wurf.

Nach dem Wettkampf schloss die 34-Jährige ihre langjährigen Konkurrentinnen in die Arme. Auf der Tribüne hielten Ehemann Robert Harting und die gemeinsamen Kinder ein großes Plakat mit der Aufschrift „Beste Mama, Athletin, Frau“ in die Höhe. Den Sieg sicherte sich die Deutsche Meisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam) mit 64,14 Metern. Die Olympia-Vierte Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) machte mit 63,24 Metern den deutschen Doppelsieg perfekt.

Zweit deutsche Siege gab’s über die Stadionrunde. Zunächst lief Luna Bulmahn (VfL Wolfsburg) mit 51,85 Sekunden zum Sieg. Wenige Minuten später machte es ihr Lebensgefährte nach. Mit 45,04 Sekunden verpasste Jean Paul Bredau (SC Potsdam) seine zweite Zeit unter der 45-Sekunden-Marke nur knapp. Im Weitsprung gab’s eine Zentimeter-Entscheidung: Die Schweizerin Annik Kälin setzte sich mit 6,65 Metern vor Malin Stevanow durch. Die Frankfurterin freute sich trotzdem über die neue Bestleistung von 6,64 Metern.

Premiere feierte beim ISTAF die „Rudi-Thiel-Meile“ für U18-Mittelstreckler. Unter den Augen vom Namensgeber und langjährigen Meeting-Chef Rudi Thiel (96) gewann Magnus Oyen (Norwegen) das Nachwuchsrennen über 1609,344 Meter. Vielleicht wird man ihn und andere Starter von der Premiere ja bei folgenden ISTAF-Austragungen in den Top-Feldern wiedersehen.

ISTAF-Meetingdirektor Martin Seeber: „Vielen, vielen Dank allen, die dieses großartige Leichtathletik-Highlight möglich gemacht haben – den fantastischen Athletinnen und Athleten, unseren tollen Partnern und Unterstützern und den 40.500 Fans, die Gänsehaut-Atmosphäre ins Berliner Olympiastadion gezaubert haben.“

Vom Wannsee an die Seine: Mit einer großen Feier im Veranstaltungszentrum Wannsee der Berliner Sparkasse hat die Sportmetropole Berlin am heutigen Montag (8. Juli 2024, Beginn 18:30 Uhr) ihre Top-Athletinnen und -Athleten, die in Paris auf Medaillenjagd gehen, verabschiedet. Etwa 80 Berlinerinnen und Berliner reisen im TEAM BERLIN zu den Olympischen und Paralympischen Spielen in Frankreich. Zuletzt waren 1992 in Barcelona so viele Berliner Sportler*innen dabei (84). Die Olympischen Spiele beginnen am 26. Juli (bis 11. August), die Paralympics am 28. August (bis 8. September).

„Ein starkes TEAM BERLIN mit rund 80 Athletinnen und Athleten nimmt an den Olympischen und Paralympischen Spielen in unserer Partnerstadt Paris teil. Wir drücken ihnen fest die Daumen und freuen uns auf spannende und faire Wettbewerbe“, so Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner in seinem Grußwort für die feierliche Verabschiedung, zu der die Berliner Sparkasse und der Olympiastützpunkt Berlin gemeinsam mit dem Senat von Berlin, dem Landessportbund Berlin und dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin eingeladen hatten. Kai Wegner, der nicht persönlich vor Ort sein konnte, weiter: „Die Spitzenleistungen dieser Sportlerinnen und Sportler begeistern junge Menschen und motivieren sie, sich auch für eine Sportart zu entscheiden. Dieses Zusammenspiel zwischen Leistungs- und Breitensport zeichnet unsere Sportmetropole Berlin aus.“

Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, sagte am Wannsee: „TEAM BERLIN – wie stolz das klingt! Ich drücke den Sportlerinnen und Sportlern aus Berlin, die unser Land in Paris vertreten, ganz besonders die Daumen. Sie machen mit Ihren Leistungen unserer Stadt schon jetzt alle Ehre. Kultur und Sport haben eine Reihe Gemeinsamkeiten: Bestes gelingt nur mit Leidenschaft, Engagement und Freude. Sport und Kultur gelingt es, Menschen über Generationen und Grenzen hinweg zu vereinen und zu verbinden. Das ist magisch! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen in Paris maximale Erfolge, viel Freude und aufregende Wochen!“

Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin, stellte die herausragende Bedeutung der Sport-Großereignisse heraus: „Die Atmosphäre bei Olympischen und Paralympischen Spielen ist etwas ganz Besonderes. Dabei zu sein, ist für alle Sportler*innen ein Highlight. Ich wünsche den Berliner Athlet*innen, dass ihre Träume in Erfüllung gehen. Wir werden auch erleben, dass der Sport in Frankreich einen enormen Entwicklungsschub bekommt. Der Leistungssport wie der gesamte Sport mit all seinen wirkmächtigen Ausprägungen für die Gesellschaft. Das wünschen wir uns für Berlin und Deutschland – durch eine Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele.“

Özcan Mutlu, Präsident des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Berlin, betonte die Signalwirkung der Spiele in Paris. „Paralympischen Spiele – das weltgrößte und medienwirksamste Sportereignis für Sportler*innen mit Behinderung – begeistern jetzt schon Menschen in aller Welt. Wir hoffen, dass der Geist von Paris dazu beiträgt, insbesondere Barrieren in den Köpfen zu beheben. Schließlich ist Inklusion kein nice-to-have, Inklusion ist ein Recht und unabdingbar für unsere Gesellschaft.“

Gastgeber Dr. Johannes Evers, Vorstandsvorsitzender der Berliner Sparkasse: „Sport verbindet und bereichert unsere Gesellschaft und unser Leben. Als Berliner Sparkasse freuen wir uns, beide Teams – das deutsche Team für die Olympischen und das für die Paralympischen Spiele – zu unterstützen. Wir wünschen allen Athletinnen und Athleten unvergessliche Spiele in Paris, einmalige Momente und natürlich viel Erfolg.“

OSP-Leiter Dr. Harry Bähr: „Zahlen verdeutlichen die Vielfalt des Sports in der Sportmetropole Berlin“

Noch ist nicht in allen paralympischen Sportarten klar, wer für Deutschland in Paris an den Start geht – ebenso bei den deutschen Basketball-Teams für Olympia. Rund 130 deutsche Athletinnen und Athleten werden zu den Paralympischen Spielen reisen. Das Team D bei den Olympischen Spielen umfasst aktuell 463 Athletinnen und Athleten. „Etwa 80, vielleicht sogar mehr Berliner Sportlerinnen und Sportler aus etwa 25 Sportarten werden sich den Traum erfüllen und in Paris bei den Olympischen und Paralympischen Spielen starten. Damit zählt das TEAM BERLIN mit zu den größten OSP-Teams im Team D“, sagte Dr. Harry Bähr, Leiter des Olympiastützpunkts Berlin. „20 amtierende Welt- und Europameister*innen sowie Medaillengewinner*innen bei den Spielen in Tokio sind im TEAM BERLIN dabei. Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen für Sportdeutschland ist das ein besonders erfreuliches Ergebnis. Viele Partner in der Sportmetropole Berlin haben dazu beigetragen – und wir drücken gemeinsam unseren Athletinnen und Athleten die Daumen für erfolgreiche und erlebnisreiche Wettkämpfe in Paris.“ [Das TEAM BERLIN – alle Athletinnen und Athleten unter www.osp-berlin.de/team-berlin.]

Rund 30 Sportlerinnen und Sportler, die in Paris starten wollen, waren heute bei der Verabschiedung am Wannsee unter den 250 Gästen. So nahmen auch Schwimm-Weltmeisterin Angelina Köhler (23), Speerwurf-Ass Julian Weber (29), Kanu-Weltmeister Tim Hecker (26), das Para-Bahnrad-Duo Robert Förstemann (38) und Thomas Ulbricht (38) und Skateboarderin Lilly Stoephasius (17) zahlreiche Glück-Wünsche für ihre Wettbewerbe entgegen.

 

Angelina Köhler: Olympia-Finale „ein großer Traum“

„Ich bin schon ganz schön aufgeregt“, gestand Angelina Köhler. „Ich versuche aber, noch ganz entspannt zu bleiben und den Fokus zu behalten. Ich will Spaß haben, die Zeit dort genießen und alles mitnehmen, was geht.“ Im Februar hatte die 23 Jahre alte Schwimmerin WM-Gold über 100 Meter Schmetterling (56,28 Sekunden) gewonnen und sich damit zur ersten deutschen Weltmeisterin im Becken seit 15 Jahren gekrönt. „Ich freue mich jetzt darauf, den Spirit der Spiele zu erleben“, sagte die Berlinerin, die 2021 aufgrund einer Corona-Infektion Olympia in Tokio verpasst hatte. „Mein großes Ziel ist es, in Paris das Finale zu erreichen – damit würde sich ein großer Traum erfüllen.“

 

Julian Weber: „Ich bin so gut drauf wie noch nie“

Eine Medaille ist das erklärte Ziel von Julian Weber. In Tokio hatte der Deutsche Speerwurf-Meister mit 85,30 Metern Bronze um lediglich 14 Zentimeter verpasst. „Ich bin so gut drauf wie noch nie. Ich habe richtig Bock und ich will die Medaillen angreifen“, sagte Julian Weber. „Na, klar – das wird schwierig. Die Konkurrenz ist stark. Aber ich werde dafür alles geben und jetzt bis zu den Olympischen Spielen nochmal richtig hart trainieren, damit ich dann auch in Paris in der Form meines Lebens bin und eine Medaille mit nach Hause nehmen kann.“

 

Tim Hecker: „Ich freue mich so sehr darauf, ‚richtige‘ Spiele zu erleben“

Olympisches Edelmetall glänzt bereits im Trophäenschrank von Tim Hecker. Das Berliner Kanu-Ass gewann in Tokio gemeinsam mit Sebastian Brendel im Zweier-Canadier (C2) auf der 1000-Meter-Strecke Bronze. Nach Paris reisen Tim Hecker und sein aktueller C2-Partner Peter Kretschmer als amtierende Weltmeister. Im Vorjahr gewannen sie WM-Gold über die 500 Meter. „Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris war etwas steinig“, sagte Tim Hecker. „Aber Peter und ich konnten uns wieder durchsetzen. Jetzt wollen wir wie im vergangenen Jahr nochmal etwas draufpacken. Nach den ‚Corona- Spielen´ in Tokio freue ich mich jetzt so sehr darauf, ‚richtige‘ Spiele zu erleben.“

 

Thomas Ulbricht: Mit Robert Förstemann und schnellem Start zur dritten Medaille

Bereits vier Mal hat Thomas Ulbricht an Paralympischen Spielen teilgenommen und dabei einmal Silber (Peking 2008, Fünfkampf) und einmal Bronze (Rio 2016, 100 Meter) gewonnen. Der erfolgreiche Para-Leichtathlet (Sehbehinderung) peilt in Paris auf dem Tandem mit Pilot Robert Förstemann Edelmetall im Bahnradsport an. „Ich freue mich bei meiner fünften Paralympics-Teilnahme auf die Herausforderung, nun im Para-Bahnrad als Team mit Robert an den Start zu gehen“, sagte Thomas Ulbricht. „Wir wollen auf jeden Fall eine Medaille. Das Ziel ist es, die magische Grenze von einer Minute beim 1000-Meter-Zeitfahren zu sprengen. Dann wird man sehen, für welche Medaille es reicht. Wir arbeiten jetzt noch intensiv an unseren Starts – die sind ganz wichtig. Am Start gewinnen oder verlieren wird das Rennen.“

 

Lilly Stoephasius: „Nach Platz neun in Tokio will ich diesmal ins Finale – das wäre ein Traum“

Bei den Spielen in Tokio gehörten Skateboard-Wettbewerbe erstmals zum olympischen Programm. Die Berliner Schülerin Lilly Stoephasius, damals 14 und jüngste deutsche Sportlerin, die jemals bei Olympia gestartet ist, landete bei der Premiere auf Platz neun und verpasste nur knapp das Finale der besten Acht (Disziplin Park). Als 17-Jährige reist die Top-Skateboarderin nun zu ihren zweiten (!) Spielen. Sie ist damit die jüngste Olympia-Starterin im TEAM BERLIN in Paris. „Ich freue mich riesig auf Olympische Spiele mit Publikum – und darauf, dass meine ganze Familie dabei sein kann“, sagte Lilly Stoephasius, die von ihrem Vater Oliver trainiert wird und den elften Jahrgang des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Wilmersdorf besucht. „Nach Platz neun in Tokio will ich diesmal ins Finale – das wäre ein Traum.“

„Wahnsinn“, schwärmte Malaika Mihambo; „eine kranke Stimmung“, jubelte Torben Blech; „großartig“, empfand Daniel Roberts. Das 11. ISTAF INDOOR in der Berliner Mercedes-Benz Arena war am Freitagabend eine Liebeserklärung an die Leichtathletik. Beim weltweit größten Meeting unterm Hallendach peitschten die 12.150 Fans die Athletinnen und Athleten zu Höchstleistungen und feierten mit ihnen einen Abend voller Höhepunkte.

In einem Pyro-Funkenmeer reckte Malaika Mihambo ihre Arme zur Decke der Mercedes-Benz Arena und sprang jubelnd vor der Weitsprung-Anlage in die Höhe. Umringt von Fotografen war sie kurz zuvor im letzten Versuch des ISTAF INDOOR in Berlin auf 6,95 Meter geflogen und wurde von den 12.150 Fans lautstark gefeiert. Weiter ist in diesem Winter keine andere europäische Athletin gekommen – und weltweit nur eine Kontrahentin. Natürlich sprang die Olympiasiegerin ihre Top-Weite wieder im sechsten Versuch – wie schon so oft in ihrer überragenden Karriere. Gleichzeitig war es der viertbeste Hallen-Wettkampf überhaupt für die 30-Jährige von der LG Kurpfalz.

„Es war wieder der Wahnsinn, hier beim ISTAF INDOOR. Es hat so viel Spaß gemacht in der vollen Halle zu springen“, jubelte Malaika Mihambo nach ihrer Gala-Vorstellung und bedankte sich bei den enthusiastischen Fans. Ihr Ziel vor dem Wettbewerb: eine neue Saisonbestleistung. „Das ist mir dank der tollen Atmosphäre auch gelungen. Das nehme ich nun mit in den Sommer. Ich habe verstanden, was ich richtig machen muss.“ Für Malaika Mihambo war es der letzte Wettkampf einer starken Hallensaison. Hinter der Weitsprung-Großmeisterin gab’s weitere Top-Leistungen. Annik Kälin (Schweiz) und Larissa Iapichino (Italien) landeten gleich dreimal exakt bei 6,75 Metern. Da der Schweizerin dieses Kunststück zweimal gelang, belegte sie Rang zwei. Auf den Plätzen vier und fünf folgten mit starken Weiten Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden; 6,69 m) und Laura Raquel Müller (Unterländer LG; 6,64 m). „Ich hatte heute ein paar Probleme mit dem Anlauf. Aber die Weite gibt ein gutes Gefühl für die Hallen-WM kommende Woche. Ich habe das ISTAF INDOOR mit den tollen Fans genossen und nehme das als Push für die Hallen-WM. Ihr könnt nun öfter mit mir beim ISTAF rechnen“, so Mikaelle Assani.

Im Stabhochsprung hatten die Zuschauer schon den Jubelschrei für eine neue Weltjahresbestleistung auf den Lippen. Im ersten Versuch riss Ernest John Obiena (Philippinen) die aufgelegten 6,03 Meter nur denkbar knapp. Damit hätte er die tags zuvor erzielte Jahresbestmarke von Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) um einen Zentimeter gesteigert. „Ich bin happy. Ich habe noch mehr im Tank und will die sechs Meter in der Halle springen. Die Zuschauer haben mich gepusht, es hat hier beim ISTAF INDOOR wieder viel Spaß gemacht. Leider ist mir bei 6,03 Metern etwas die Kraft ausgegangen“, sagte Obiena. Trösten durfte sich der Vize-Weltmeister mit einem neuen asiatischen Hallenrekord von 5,93 Metern. Die ein Vierteljahrhundert alte Bestmarke von Igor Potapovich (Kasachstan) steigerte Ernest Obiena um einen Zentimeter.

Jubelnd, die Fäuste geballt, ließ Torben Blech nach dem dritten Sprung über 5,66 Meter seiner Freude freien Lauf. Der Leverkusener kämpfte sich zu kölscher Karnevalsmusik und unterstützt von den 12.150 Fans in den Wettkampf. Mit 5,66 Metern belohnte er sich mit Platz vier und einer neuen deutschen Jahresbestleistung. Den Sprung aufs Podest verpasste Torben Blech hinter Tray Oates (USA; 5,75 m) und Robert Sobera (Polen; 5,66 m) nur knapp. „Ich hatte beim Einspringen. Schmerzen am Fuß. Dann hat der Physio den Fuß gerichtet. Die Stimmung war komplett krank, wie schon beim ISTAF INDOOR in Düsseldorf. Aber hier war es noch ein anderes Level. Das beflügelt und gibt so viel Energie“, so Torben Blech.

Zum Abschluss des ISTAF INDOOR sorgten die wurfgewaltigen Frauen und Männer im legendären wie weltweit einzigartigen Diskus-Duell noch einmal für Staunen auf den Rängen. Das Duell entschieden nach vier Durchgängen die Männer mit 28:22 Punkten zum zweiten Mal für sich. Angeführt wurde das Sieger-Team von Kristjan Čeh (Slowenien). Der Weltmeister von 2022 steigerte gleich zweimal den Meetingrekord. Zunächst auf 64,99 Meter, um im zweiten Versuch 65,72 Meter nachzulegen. Dafür gab’s drei Extra-Punkte in der Gesamtwertung. Kristjan Čeh: „Ich bin stolz auf meinen Meetingrekord. Es war verdammt laut hier in der Arena. Ein tolles Erlebnis.“

Bei den Frauen sorgte Jorinde van Klinken (Niederlande) mit 63,50 Metern für das Top-Resultat. Knapp dahinter reihten sich die Olympia-Zweite Kristin Pudenz (SC Potsdam; 63,38 m), Shancie Craft (SV Halle; 62,68 m) und Julia Harting (SC Neubrandenburg; 60,61 m) ein. Auch alle Männer übertrafen die prestigeträchtige 60-Meter-Marke: Hinter Kristjan Ceh folgten der Deutsche Meister Henrik Janssen (SC Magdeburg; 61,92 m), Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; 61,91 m) und Rio-Olympiasieger Christoph Harting (LG Nord Berlin; 60,41 m).

In Rekordlaune präsentierte sich Emmanuel Eseme den Leichtathletik-Fans. Der Kameruner verbesserte gleich zweimal seinen eigenen Landesrekord über 60 Meter. Nach 6,59 Sekunden im Vorlauf brannte er im Finale sogar 6,55 Sekunden auf die Bahn. „Das Publikum war unfassbar, ich bin so dankbar. Die Saison war perfekt, da ich auch keine Verletzungen hatte. Jetzt freue ich mich auf die Hallen-WM, denn ist meine erste Hallensaison überhaupt“, jubelte Emmanuel Eseme nach seinem Rekord-Double. Ebenfalls in Feierlaune: Markus Fuchs. Der Österreicher stürmte mit 6,60 Sekunden auf einen starken zweiten Platz und musste sich erst auf den letzten zehn Metern dem ISTAF INDOOR Sieger geschlagen geben. Als Vierter überzeugte Robin Ganter (MTG Mannheim) mit 6,66 Sekunden. „Die Kulisse war hervorragend. Es war schön laut in der Halle, das pusht ungemein. Es ist wichtig für mich, dass ich in solchen Wettkämpfen mit vielen Topstars mitlaufen kann und meine Leistung abrufe“, erzählte der Deutsche Hallenmeister über 200 Meter.

Bei den Frauen stürmte Zaynab Dosso voran. Die 2024 stark verbesserte Italienerin konnte sich sogar einen schwächeren Start leisten und das Rennen ich starken 7,09 Sekunden für sich entscheiden. Dahinter folgten Zoe Hobbs (Neuseeland; 7,19 sec) und Vorjahressiegerin Daryll Neita (Großbritannien; 7,20 sec). „Ich hatte drei Jahre mit Verletzungen zu kämpfen. Dieses Jahr kann ich zeigen, was ich kann. Ich bin absolut begeistert vom ISTAF INDOOR. Eine Atmosphäre wie in Berlin gibt’s sonst nirgendwo“, war die Italienerin begeistert von der Unterstützung in der Mercedes-Benz Arena.

Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) und die Deutsche Hallenmeisterin Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) liefen im Finale mit 7,26 und 7,32 Sekunden auf die Plätze fünf und sechs. Elegant und schnell lief Daniel Roberts (USA) über 60 Meter Hürden ins Ziel. Mit 7,52 Sekunden war der WM-Dritte eine Klasse für sich und gewann vor David King (Großbritannien; 7,59 sec) und Job Geerds (Niederlande 7,66 sec). Manuel Mordi (Hamburger SV) wurde im Finale mit 7,70 Sekunden Fünfter. „Ich war gehyped von der tollen Stimmung, dass ich in die erste Hürde gerannt bin“, sagte der Deutsche Meister. Im Vorlauf lief es runder. Da steigerte der Deutsche Meister seine Bestzeit auf 7,65 Sekunden und feierte das unter dem Applaus der Fans ausgelassen.

Ebenfalls zur neuen Bestzeit stürmte bei den Frauen Marlene Meier. Die Leverkusenerin verpasste als Vierte mit 8,09 Sekunden das Podium nur um eine Hundertstelsekunde. Den Sieg über 60 Meter Hürden holte sich die ungarische Meisterin Greta Kerekes mit 8,01 Sekunden vor Nooralotta Neziri (Finnland; 8,05 sec) und Veronica Besana (Italien; 8,08 sec). „Einfach Hammer das Meeting, überragend. Ich bin nach dieser Hallensaison ready für den Sommer“, freute sich Marlene Meier nach ihrem umjubelten Bestzeit-Coup.

Bei der ersten Entscheidung des Abends wurden die Para-Sprinter von den 12.000 Fans in der Mercedes-Benz Arena frenetisch gefeiert. Auf der blauen Sprintgeraden zog Maxcel Amo Manu seinen Konkurrenten unwiderstehlich davon und siegte in 7,15 Sekunden. Damit machte der Italiener den Doppelsieg über 60 Meter nach dem ISTAF INDOOR Anfang Februar in Düsseldorf perfekt. Dahinter folgten Olivier Hendriks (Niederlande; 7,44 sec) und Paralympicssieger Johannes Floors (7,69 sec). Der Leverkusener hatte auf der zweiten Rennhälfte ein paar Probleme und konnte dem Speed des Doppelweltmeisters Maxcel Amo Manu nicht mehr folgen. Die Para-Sprinter zählen zu verschiedenen Startklassen, sodass aufgrund der unterschiedlichen Einschränkungen größere Abstände nicht ungewöhnlich sind.

Meetingdirektor Martin Seeber: „Einfach grandios! Die Stimmung war einmalig. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den herausragenden Fans und den fantastischen Sportlerinnen und Sportlern. Wahnsinn, wie mehr als 12.000 Fans die Arena zum Kochen gebracht haben.“

Mikaelle Assani reckte nach dem sechsten Versuch des ISTAF INDOOR im PSD BANK DOME in Düsseldorf die Arme in die Höhe, winkte ins Publikum und strahlte unter dem einsetzenden Feuerwerk. Denn mit 6,64 Metern feierte die Weitspringerin vom SC Heel Baden-Baden mit gerade einmal 21 Jahren den ersten Sieg auf einer der weltweit größten Leichtathletik-Bühnen. „Am Anfang hatte ich richtig Bammel, aber am Ende hatte ich Mut“, jubelte der Youngster über den Triumph vor 6.350 Zuschauern in Düsseldorf.

Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller war begeistert: „Für viele Athletinnen und Athleten ist das ISTAF INDOOR der Startschuss in ihre Wettkampfsaison – und 2024 ist mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris für viele natürlich ein besonderes Jahr. Die gezeigten Leistungen waren wieder einmal beeindruckend, genau wie das Setup dieser Veranstaltung. Dass wir das ISTAF INDOOR nun bereits seit vier Jahren in unserem PSD BANK DOME beheimaten dürfen, erfüllt uns mit viel Freude und bestätigt einmal mehr, wie hervorragend große Sportevents in die Stadt Düsseldorf passen.“

Meeting-Direktor Martin Seeber: „Dieses ISTAF INDOOR mit 6.350 Fans war unglaublich stimmungsvoll und hat alle Facetten der Leichtathletik gezeigt. Das Feedback der Sportlerinnen, Sportler und Zuschauer war großartig. Düsseldorf war wieder eine tolle Bühne für die Leichtathletik.“

Eine ganz starke Vorstellung gelang Laura Raquel Müller. Mit 6,52 Metern bewies die erst 19-Jährige, dass sie den Anschluss an die Weltspitze geschafft hat. Dort ist Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) längst angekommen. Aber am Ende musste die Weitsprung-Großmeisterin allerdings nach drei ungültigen Versuchen früher als geplant den Wettkampf verlassen. „Ich hatte mir natürlich mehr vorgenommen. Aber ich muss den Anlauf noch auf die Reihe bekommen. Manchmal passiert es auf die harte Tour. Es war tatsächlich mein erster Wettkampf in 22 Jahren ohne Weite. Jetzt freue ich mich auf das ISTAF INDOOR in Berlin am 23. Februar. Das Ergebnis heute ist noch ein weiterer Ansporn dafür“, sagte Malaika Mihambo, die im Anschluss hunderte Autogramme in der Fanzone schrieb.

Vor dem Wettkampf erlebte die zweimalige Weltmeisterin einen ganz besonderen Augenblick. Denn einen Tag nach ihrem 30. Geburtstag sangen 6.350 Zuschauer „Happy Birthday“ für Malaika Mihambo. „So viele Menschen haben mir natürlich noch nie zum Geburtstag gratuliert oder gar gesungen.“

Neben Mikaelle Assani trumpfte am Sonntagnachmittag ein weiterer Youngster auf. Sprinter Jakub Szymanski, ebenfalls erst 21 Jahre alt, stürmte im PSD BANK DOME in neue Leistungssphären und nach 2023 zum zweiten prestigeträchtigen Sieg beim ISTAF INDOOR. Den Erfolg über 60 Meter Hürden mit 7,47 Sekunden veredelte der Pole mit neuem Landesrekord und neuer Weltjahresbestzeit. „Es war einfach super, ich fühle mich zuhause beim ISTAF INDOOR. Der zweite Sieg beim zweiten Start – ein fantastisches Meeting. Ich komme gerne wieder“, jubelte der Hürdensprinter nach seinem zweiten Streich in Düsseldorf.

Pech hatte hingegen Asier Martinez. Der Spanier war eine (!) Tausendstelsekunde zu früh aus den Blöcken gestartet und wurde disqualifiziert. Zwar lief der WM-Dritte im Finale unter Protest, doch seine 7,49 Sekunden kamen nicht in die Wertung. Gleichzeitig verlor er seine Weltjahresbestzeit (7,49 sec) an Jakub Szymanski. Trotz der Disqualifikation war es für ihn „ein tolles Meeting“. Das Besondere: „Das Publikum unterstützt alle Athleten, nicht nur die deutschen.“ Als bester deutscher Läufer belegte Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 7,75 Sekunden Rang drei.

Über 60 Meter Hürden strahlte Franziska Schuster über eine neue Bestzeit. Mit 8,14 Sekunden stürmte sie wie ihr Vereinskamerad auf Rang drei. Dritte Bestzeit im dritten Rennen der Hallensaison! „Die Technik ist besser als im Vorjahr. Ich bin entspannt und genieße die Wettkämpfe. Das ISTAF INDOOR ist ein cooles Event. So bekommt man die Leichtathletik nicht oft zu spüren“, so die aktuell beste deutsche Hürdensprinterin. Die Leverkusenerin musste nur der Top-Favoritin Amber Hughes (USA; 8,06 sec) und Mette Graversgaard (Dänemark, 8,08 sec) den Vortritt lassen.

Ein packendes Duell lieferten sich Piotr Lisek (Polen) und Sam Kendricks (USA) im Stabhochsprung. Der Sieger wurde erst bei 5,82 Metern ermittelt. Mit dem besseren Ende für Piotr Lisek, der sich insgesamt einen Fehlversuch weniger leistete. Beide überflogen 5,75 Meter. „Es war heute so laut. Ich liebe es einfach, hier zu springen“, sagte Piotr Lisek nach seinem mittlerweile fünften Sieg bei ISTAF-Events.

Hinter Sam Kendricks belegte das deutsche Duo Oleg Zernikel (ASV Landau) und Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) die Plätze drei und vier. Beide steigerten mit 5,65 Metern die deutsche Jahresbestleistung um 15 Zentimeter. „Die Sprünge waren gut, mein verletzter Fuß hält. Ich bin super happy, dass mein Fanklub da war. Ich hatte Gänsehaut“, sagte der Leverkusener, der zum Karnevalshit „Stäänefleejer“ auf Höhenjagd ging.

Das Comeback in seiner Heimatstadt hatte sich Bo Kanda Lita Baehre anders vorgestellt. Beim ersten Start für den ART Düsseldorf blieb der Vize-Europameister ohne gültigen Versuch. Er scheiterte dreimal an seiner Einstiegshöhe von 5,40 Metern. „Ich bin erst gestern aus dem Trainingslager in Südafrika zurückgekehrt, einen Tag später als geplant. Das will ich aber nicht als Ausrede nehmen. Im Training hat alles gut geklappt. Aber Training und Wettkampf ist ein großer Unterschied“, so der Düsseldorfer. Nun freut er sich aufs nächste ISTAF INDOOR – das steht bereits am 23. Februar in Berlin an.

Über 60 Meter fehlten Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) nur vier Hundertstel zum Sieg. Der deutsche Hallenrekordler kam im Finale gut aus den Blöcken, musste sich am Ende aber dem Sieger Emmanuel Matadi (Liberia; 6,57 sec) knapp geschlagen geben. „Ich bin beim ISTAF INDOOR nie schneller gelaufen. Also bin ich zufrieden. Ich glaube, dass es noch viel schneller werden kann“, sagte Kevin Kranz nach 6,60 Sekunden im Vorlauf und 6,61 Sekunden im Finale.

Mit neuer deutscher Jahresbestzeit von 7,20 Sekunden sprintete Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) bei den Frauen auf Rang drei im 60-Meter-Finale. „Klar hätte ich gern meine Bestzeit von 7,19 Sekunden eingestellt. Generell bin ich aber sehr happy, bisher ist es die beste Saison meines Lebens“, so die Staffel-Europameisterin. Den Sieg mit neuer Bestzeit von 7,11 Sekunden schnappte sich Shashalee Forbes (Jamaika) vor N’Ketia Seedo (Niederlande), die mit 7,15 Sekunden auf der schnellen Bahn ebenfalls zur Bestzeit sprintete.

Das Hauptprogramm im PSD BANK DOME hatten die Para-Sprinter über 60 Meter eröffnet. Mit 7,04 Sekunden lief Doppel-Weltmeister Maxcel Amo Manu (Italien) in 7,04 Sekunden zum neuen ISTAF-Rekord. Knapp dahinter folgte Zac Shaw (Großbritannien; 7,13 sec). „Der Sieg ist sehr emotional für mich, denn es war eine absolut tolle Stimmung, die mich gepusht hat“, so der Italiener, der 2021 bereits den Para-Sprint beim ISTAF im Olympiastadion gewonnen hatte.

Paralympicssieger Johannes Floors (TSV Bayer 04 Leverkusen) wurde mit 7,45 Sekunden Dritter. „Ich bin eigentlich auf den 200 und 400 Metern zu Hause. Da sind die 60 Meter etwas kurz für mich. Es ist toll, dass wir bei einem solchen Event wie dem ISTAF INDOOR dabei sind“, so der Leverkusener, dessen Ziel natürlich die Paralympics im Sommer in Paris sind. Dort werden die drei Erstplatzierten von Düsseldorf in unterschiedlichen Startklassen antreten.

Was für ein schönes Fest! 34.500 Fans feiern beim ISTAF im Berliner Olympiastadion die Leichtathletik – und sehen zahlreiche sportliche Highlights. Die äthiopische Ausnahme-Athletin Letesenbet Gidey schrammt haarscharf am Weltrekord vorbei und stellt einen neuen 5000-Meter-Meetingrekord (14:08,79 Minuten) auf, Diskus-Olympiasiegerin Valarie Allman wirft zum dritten Mal beim ISTAF über 70 Meter (70,47 Meter) – Weltjahresbestleistung. Und die glänzend aufgelegten deutschen Starter*innen jubeln über zahlreiche persönliche Bestleistungen und drei deutsche Jahresbestleitungen.

Als Speerwurf-Europameister Julian Weber nach dem vierten deutschen Sieg beim ISTAF 2023 seine Ehrenrunde drehte, saß Joshua Hartmann erschöpft, aber glücklich im Ziel. Im Berliner Olympiastadion triumphierte der deutsche 200-m-Rekordhalter auf seiner Parade-Strecke in 20,14 Sekunden. Nur Hartmann selbst war einmal schneller. So schnell wie nie zuvor waren auch Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt, 400 Meter Hürden, 48,12 sec), Alica Schmidt (SCC Berlin, 400 Meter, 52,07 sec) und Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen, 100 Meter Hürden, 13,00 sec).

Einen deutschen Doppelsieg gab es über 400 Meter der Männer. Jean Paul Bredau (SC Potsdam, 44,96 sec) sprintete so schnell wie seit 18 Jahren kein Deutscher mehr und siegte damit vor dem ebenfalls Bestzeit laufenden Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund, 45,05 sec).

Im spektakulären Stabhochsprung-Wettbewerb überquerte Ernest John Obiena von den Philippinen als einziger Springer 5,92 Meter und scheiterte erst am Asienrekord (6,01 m). 100-m-Hürden-Weltmeisterin Danielle Williams gewann in 12,71 Sekunden – und die U23-EM-Zweite Henriette Jaeger raste zum norwegischen Landesrekord (51,03 sec) über die 400 Meter. Im Para-Kugelstoßen siegten Weltrekordler Niko Kappel (14,01 m, VfB Stuttgart) und die Polin Renata Sliwinska (8,89 m) – Meetingrekord.

Meeting-Direktor Martin Seeber: „Es war das Fest der Leichtathletik, das wir uns gewünscht haben. Es gab unglaublich viele tolle Leistungen und viele kleine und große Geschichten, für die die Leichtathletik steht und die sie so faszinierend macht.“

In genau 100 Tagen geht’s wieder rund in Deutschlands schönster Leichtathletik-Arena! Weltklasse live erleben beim ISTAF am Sonntag, 3. September, im Olympiastadion Berlin.

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